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Für eine Kunst der nächsten Gesellschaft*, 2012

24.5.2012/31.5.2012:

Für eine ...** der nächsten Gesellschaften*, 2012

15.6.2012:

Für eine (Kunst) der Netzwerkgesellschaft, 2012

*"Wir haben es mit nichts Geringerem zu tun als mit der Vermutung, dass die Einführung des Computers für die Gesellschaft ebenso dramatische Folgen hat wie zuvor nur die Einführung der Sprache, der Schrift und des Buchdrucks."
Dirk Baecker 2007: Studien zur nächsten Gesellschaft, S. 7.

** formerly known as art





Donnerstag, 24.5.2012: Mischa Kuball >> , Kunsthochschule für Medien Köln

Donnerstag, 31.5.2012: Susanne Jaschko >> , Theoretikerin und Kuratorin, Berlin

Donnerstag, 14.6.2012: Erwin Liedke aka erwin.GeheimRat >> , digitale Konzeptkunst

Donnerstag, 21.6.2012: Iris Dressler, Kuratorin, Württembergischer Kunstverein Stuttgart >>

Donnerstag, 28.6.2012: Armin Medosch >> , Medientheoretiker und Medienkünstler

Donnerstag, 5.7.2012: Yvonne Spielmann >> , Medientheoretikern, University of the West of Scotland



im Gespräch mit Birte Kleine-Benne



Ort: Akademie der Bildenden Künste München, Altbau, 1. Stock, linker Flügel, Raum A.01_18
Zeit: 19 s.t. bis 21h


Ahoi Polloi, 2008 >> .


Eine Veranstaltung des Department Kunstwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie eine Kooperation der Klasse Medienkunst, Akademie der Bildenden Künste München, Prof. Klaus vom Bruch und dem Institut für Kunstgeschichte der LMU München, Prof. Dr. Birte Kleine-Benne.







Konzept



Bei dem Thema handelt es sich in Zeiten von Globalisierung, Computerisierung und Immaterialisierung um ein engagiertes Forschungsinteresse für eine Kunst der Komplexität, die folgende Fragen aufwirft:
Können wir uns, wie Foucault, "eine Kultur vorstellen, in der Diskurse verbreitet oder rezipiert würden, ohne dass die Funktion Autor jemals erschiene"? Und würde, wie er denkt, die Autorfunktion in eben jenem Moment verschwinden, "während sich unsere Gesellschaft ändert"?
Wie sähen künstlerische Arbeiten aus, wenn sie, wie Bourriaud vorschlägt, "nicht mehr Gemälde, Skulpturen, Installationen [sind] - Bezeichnungen, die den Kategorien der Meisterschaft und der Welt der Produkte entsprechen"?
Mit welchen Begriffen, Kategorien und Parametern wäre in den Theorien zu operieren, wenn es sich stattdessen, so Bourriaud weiter, um "Oberflächen, Räume, Dispositive" handelte, "die sich mit Existenzstrategien verschachteln"?
Würden die Forschungsobjekte nicht mehr länger in Abwesenheit zeitkritischer Elementen und in Vernachlässigung auditiver Komponenten (Ernst) theoretisiert?
Und können wir in Zeiten von vorgenannter Globalisierung, Computerisierung und Immaterialisierung nicht mehr nur von der Beteiligung menschlicher Akteure an Subjektivierungspraktiken ausgehen, so dass beispielsweise auch andere Handlungsträger als "Ko-Akteure des Sozialen" wie etwa Räume, Sprache, Dinge, Bilder wirksam würden (Latour)?
Welche (z. B. sozialen oder urheberrechtlichen) Folgen wären absehbar, wenn statt von auf Distanz gehaltenen und ihres Körpers beraubten Betrachtern (O'Doherty) von selbstorganisierten und gemeinsam handelnden Sozialeinheiten (Hardt/Negri), von kollektiven Intelligenzen (Lévy) oder virtuellen Gemeinschaften (Rheingold) und in der Folge von gemeinschaftlichen Bedeutungsproduktionen auszugehen ist?
Wäre Eigentum neu zu formatieren - sowieso, wenn der Zugang ("Access"), so Rifkin, Vorrang vor dem Besitzerwerb hätte?
Zusammengefasst:
Welche veränderten Modalitäten bringt der Computer als dominierendes Leitmedium und m. E. bedeutsamer, seine Derivate hervor, die unsere Sinnproduktionen präkonfigurieren?
Und nicht nur diese, wie McLuhan 1964 prognostizierte: "All media work us over completely. They are so pervasive in their personal, political, economic, aesthetic, psychological, moral, ethical, and social consequences that they leave no part of us untouched, unaffected, unaltered"?
Wie gehen wir KunstwissenschaftlerInnen mit der mediengenealogischen Annahme eines gesellschaftlichen Kulturumbruchs von der Buchdruckgesellschaft zur "nächsten Gesellschaft" (Drucker) um, eingeleitet von einer Krise der Linearität (Flusser)?
Wie wirken Techniken auf Produktionsverfahren, Medialitäten und Gattungen zurück?
Welche auch methodischen Dimensionen öffnen sich, wenn die sog. neuen Medien, übrigens als wesentlicher Unterschied zu den alten, nach Manovich dem Wahrnehmbaren eine Ebene formaler Operationen unterschieben?
Wie reagiert "der" Kunstbetrieb mit seinen Strukturen, Prozessen und Regeln und wie die Einzelkünste Musik, Literatur, Darstellende und Bildende Kunst?
Und was wird aus dem Bild, dem Theater und der Architektur als sog. Einmalerfindungen der Gesellschaft (Baecker)? Was werden sie im Rahmen des Medienumbruchs und dessen einhergehendem Sinnüberschuss (Luhmann) zu leisten in der Lage sein?















Anhang



24.5.2012

Mischa Kuball und Harald Welzer 2011: New Pott. Neue Heimat im Revier, Zürich >>
Friederike Wappler (Hg.) 2012: New Relations in Art and Society / Neue Bezugsfelder in Kunst und Gesellschaft, Zürich >>


MF 15, empty room, 2005



31.5.2012

"Möglicherweise bekommen wir es mit einer Gesellschaft zu tun, die nicht mehr auf die Gleichgewichtsfigur des Modus, sondern auf die Orientierungsfigur des Nächsten geeicht ist. Die nächste Geselllschaft, wenn sie sich denn durchsetzt, wir in allen ihren Strukturen auf das Vermögen fokussiert sein, einen jeweils nächsten Schritt zu finden und von dort aus einen flüchtigen Blick zu wagen auf die Verhältnisse, die man dort vorfindet."
Dirk Baecker 2007: Studien zur nächsten Gesellschaft, S. 8.

Christian Nold, The Suomenlinna Money Lab, 2012 >>
Christian Nold, The Bijlmer Euro >>
Red Art LEA Call for Papers: From New Media to Old Utopias: Red Art in Data Capitalism? >>
Prozessagenten >>



14.6.2012

"Hypothese: Die hier zu unterbreitende Hypothese lautet: Die okzidentale Kultur ist ein Diskurs, dessen wichtigste Informationen in einem alphanumerischen Code verschlüsselt sind, und dieser Code ist daran, von anders struktierten Codes verdrängt zu werden. Falls die Hypothese zutreffen sollte, dann wäre in naher Zukunft mit einer tiefgreifenden Veränderung unserer Kultur zu rechnen. Die Veränderung wäre tiefgreifend, weil unser Denken, Fühlen, Wünschen und Handeln, ja sogar unser Wahrnehmen und Vorstellen, in hohem Grad von der Struktur jenes Codes geformt wird, in welchem wir die Welt und uns selbst erfahren. [...] Sollten unsere Kinder und Enkel die Welt und sich selbst mittels anders strukturierten Codes (etwa mittels technischen Bildern wie Fotos, Filmen und Fernsehen, und mittels Digitalisation) erfahren, dann wären sie anderes in der Welt als wir es sind und als es unsere Vorfahren waren."
Flusser, Vilém 1988: Krise der Linearität, Bern, S. 7.

The Value of the Human Rights - digital_series#no217241, seit 2004 >>
analogue_series#no.2k0023, seit 2000 >>

"Everyday in our newspapers we read about more entanglements of science, morality, religion, law, technology, finance and politics, never about less... If you had any doubt about, it is enough to read about President Bush's connection with stem cells and religion, or about the latest Nobel Peace Prize given to the Panel on Climate Change! Depending on which great narrative you follow, the same development of science, technology and markets may be seen as the proof of the modernist emancipation or as the source of larger and more intimate connections between humans, laws, organizations, finance, architecture, ways of life. Emancipation yes, but also, something else, more and more attachments. And, sure enough, everything depends on how you understand the mechanisms by which knowledge is produced. If you envision a future in which there will be less and less of these imbroglios, you are a modernist. But if you brace yourself for a future in which there will be always be more of these imbroglios, mixing many more heterogeneous actors, at a greater and greater scale and at an ever tinier level of intimacy requiring even more detailed care, then you are... What?"
Latour, Bruno 2008: 'It's development, stupid!' Or: How to modernize modernization >>



21.6.2012

"All media work us over completely. They are so pervasive in their personal, political, economic, aesthetic, psychological, moral, ethical, and social consequences that they leave no part of us untouched, unaffected, unaltered. The medium is the massage. Any understanding of social and cultural change is impossible without a knowledge of the way media work as environments."
McLuhan/Fiore 2001: The medium is the massage, S. 26.

"Es ist wie ein Unterschied zwischen einem Eisenbahnnetz und einem elektrischen Gitternetz: Das eine macht Kopfbahnhöfe und große Städtezentren erforderlich. Die elektrische Energie, die dem Bauernhof wie den Verwaltungsbüros in gleicher Weise zur Verfügung steht, macht es möglich, dass jeder Ort zum Zentrum wird, und verlangt keine massiven Anhäufungen."
McLuhan, Marshall 1970: Die magischen Kanäle, Düsseldorf und Wien, S. 45.

Die nächste Gesellschaft wird sich "in allen ihren Formen der Verarbeitung von Sinn, in ihren Institutionen, ihren Theorien, ihren Ideologien und ihren Problemen, von der modernen Gesellschaft unterscheiden".
Dirk Baecker 2007: Studien zur nächsten Gesellschaft, S. 8.



28.6.2012

Castells, Manuel
1996: The Information Age: Economy, Society, and Culture, Volume 1: The Rise of the Network Society, Oxford.
1997: The Information Age: Economy, Society, and Culture, Volume 2: The Power of Identity, Oxford.
1998: The Information Age: Economy, Society, and Culture, Volume 3: End of Millennium, Oxford.
2001: Das Informationszeitalter, Band 1: Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft, Opladen.
2001: Das Informationszeitalter, Band 2: Die Macht der Identität, Opladen.
2001: Das Informationszeitalter, Band 3: Jahrtausendwende, Opladen.

Lutz Dammbeck, Das Netz, 2004 >>

Medosch, Armin / Röttgers, Janko (Hrg.) 2001: Netzpiraten. Die Kultur des elektronischen Verbrechens >>
Medosch, Armin 2003: Freie Netze, Geschichte, Politik und Kultur offener WLAN-Netze >>
Waves - The Art of the Electromagnetic Society
2006 Riga >>
2008 Dortmund >>
Medosch, Armin 2009: Kreativ aus der Krise - oder eine kurze Genealogie der kreativen Klasse >>
Medosch, Armin 2011: Lernen in der Netzwerkgesellschaft >>
Technopolitics, 2011 >>



5.7.2012

"Die Geschichte der europäischen Kultur erlebt gerade eine ihrer größten Umwälzungen - vielleicht seit der Erfindung der Druckmaschine. Das Konzept 'Kultur' findet sich bis in seine Grundlagen hinein in Frage gestellt, in seinen Produktionsformen, seinen Sozialisierungen und deren Aneignungen. Das hat vor allem mit der Integration der Kultur in den Prozess der ökonomischen Wertschöpfung zu tun. Dieser Integrationsprozess wird seit Anfang der 80er Jahre durch Globalisierung und neue ökonomische Finanzierungsweisen beschleunigt, aber auch durch das Erscheinen dessen, was man neue Technologien nennt."
Maurizio Lazzarato, Europäische Kulturtradition und neue Formen der Produktion und Zirkulation des Wissens, 1999 >>


Bernhard Höke, 1969, Frankfurter Kunstverein, Quelle >>

2011: Video (japanese language)
2010: Hybridkultur
2008: Video. The Reflexive Medium
2007: Kultureller Umbau
2006: Forty Years of Video Art
2005: Video. Das reflexive Medium
2002: What is Intermedia?
1999: Bild - Medium - Kunst
1998: Intermedialität, Das System Peter Greenaway
1989: Kunst und Politik der Avantgarde
Weitere Publikationen >>







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